Allgemeines

Zur Anlage des Alten Israelitischen Friedhofs zu Leipzig

Der Alte Israelitische Friedhof zu Leipzig (AIF) im Leipziger Nordosten zwischen Berliner und Dessauer/Theresienstraße. Das langgestreckte Areal (ca. 48 x 410 m in Nord-Süd-Richtung) umfasst 19.829 qm, also fast zwei Hektar und beherbergt 4.053 Grabstellen. Er ist damit der größte jüdische Friedhof Sachsens. Im Westen wird er begrenzt von den Höfen der Wohnhäuser an der Hamburger Straße, im Osten von der Mauer zum Städtischen Nordfriedhof. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde der Alte Israelitische Friedhof von der Sächsischen Staatsregierung als Flächendenkmal ausgewiesen, was zahlreiche Instandsetzungsmaßnahmen zur Folge hatte. „An keinem anderen Ort werden die verschiedenen Abstufungen der Assimilation/Integration jüdischen Lebens in das Leben der bürgerlichen Großstadt im Zusammenhang mit der bürgerlichen Emanzipation der Juden so deutlich wie hier.“

Die historischen Friedhofsbücher verzeichnen ca. 5.000 Beerdigungen. Erhalten sind etwa 4.050 Grabstellen und Wandgräber. Die Grabmäler zeigen ein Spektrum von traditionellen, meist fortschreitendem Verfall ausgesetzten Steinen bis zu teilweise großzügig und aufwändig angelegten Grabstätten im Stile christlicher Bestattungsrituale, worin sich die seinerzeit zunehmende Liberalisierung und Säkularisierung der Leipziger Juden widerspiegelt.

Das Areal ist durch hohe Trennwände in fünf hintereinanderliegende Abteilungen gegliedert. Ein Hauptweg durchmisst die gesamte Anlage von der Berliner bis zur Dessauer Straße, sodass jede Abteilung ein linkes und ein rechtes Gräberfeld aufweist.

Der Eingang befindet sich im Süden an der Berliner Straße. Männliche Besucher werden aufgefordert, eine Kopfbedeckung zu tragen.